namespace cpp {}

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kennen:cpp

C-Präprozessor

Wie immer, sollte man Makro-Zaubertricks vermeiden.
— Bjarne Stroustrup [C++ 3. Aufl., S. 214]

Der C-Präprozessor cpp ist ein beim Übersetzungsprozess vorgeschaltetes Programm. Er ersetzt Makros, sorgt für bedingte Übersetzung und kann Dateien einbinden. Er wird von Zeilen gesteuert, die mit dem Doppelkreuz # beginnen. Die Syntax dieser Zeilen hat mit C++ nur sehr wenig zu tun.

Textersatz

Makros

Makros sind benannte "Textbausteine".

Syntax:

#define Bezeichner Zeichenfolge
#define MfG "Mit freundlichem Gruss"
#define PI 3.1415926535

Makrofunktionen

Makros mit Klammern haben mindestens einen Parameter. Für die Parameter darf beim Aufruf beliebiger Text stehen. Dieser Text wird sooft in die Zeichenfolge hineinkopiert, wie der Makroparameter in der Zeichenfolge erscheint.

Syntax:

#define Bezeichner( Bezeichnerliste ) Zeichenfolge
#define sqr(x) x*x

Sobald ein definierter Makroname im Quelltext (außerhalb von Zeichenketten) verwendet wird, wird er durch den Text des Makros ersetzt:

double pi2 = sqr(PI);   

wird zu

double pi2 = 3.1415926535*3.1415926535;   

Gefahren

Da es sich um reinen Textersatz handelt, werden weder Typprüfungen vorgenommen noch Operatorrangregeln beachtet. Ungenügende Klammerung in der Makrozeichenfolge führt zu unerwarteten Ergebnissen:

int x2 = sqr(1+2);  // 1+2*1+2 = 5 statt 9 

Konstantenvereinbarungen und inline-Funktionen ersetzen in C++ Makros in vielen Fällen. Sie bieten ähnliche Funktionalität bei erhöhter Sicherheit.

Makrodefinitionen löschen

Makrodefinitionen lassen sich rückgängig machen. Es ist kein Fehler, #undef auf einen unbekannten Namen anzuwenden.

Syntax:

#undef Bezeichner
#undef PI

Vordefinierte Makros

Einige Bezeichner sind beim Übersetzen stets vordefiniert und dürfen nicht geändert oder gelöscht werden:

__LINE__
__FILE__
__DATE__
__TIME__

Bedingte Übersetzung

Mit #if lässt sich steuern, ob die folgenden Quelltextzeilen übersetzt werden sollen. #elif (else if)- und #else-Anweisungen sind optional, #endif muss immer am Schluss stehen. Die Bedingung muss ein Ausdruck sein, der bei der Übersetzung als 0 (falsch) oder verschieden von 0 (wahr) ausgewertet wird.

Syntax:

#if Bedingung
#elif Bedingung
#else
#endif
#if defined(unix)
  // ... Unix-spezifischer Code
#else
  // ... anderes Betriebssystem
#endif

Die Schreibweisen

#ifdef Bezeichner
#ifndef Bezeichner

sind gleichbedeutend mit

#if defined( Bezeichner )
#if !defined( Bezeichner )

Headerdateien enthalten üblicherweise eine "Include-Wächter", der mehrfaches Einbinden unschädlich macht.

#ifndef EINDEUTIGER_BEZEICHNER
#define EINDEUTIGER_BEZEICHNER
  // ... Deklarationen und Typdefinitionen
#endif

Fehlermeldungen

Der Übersetzungsprozess lässt sich bei Bedarf mit einer Fehlermeldung stoppen

Syntax:

#error Fehlermeldung
#error bis hierher und nicht weiter

Dateien einbinden

Fast alle Programme müssen bestimmte Headerdateien einbinden. Zum Compiler-System gehörende Standard-Headernamen werden in spitze Klammern, eigene Vorspanndateien in doppelten Anführungszeichen eingeschlossen. Die eigenen Vorspanndateien werden in dem Verzeichnis (oder den Verzeichnissen) erwartet, wo auch die anderen Quelltexte stehen; dem Übersetzer können andernfalls entsprechende Suchpfade mitgeteilt werden. Das Einbinden ist nicht auf Header beschränkt, jedoch der häufigste Einsatzfall.

Syntax:

#include Datei
#include <iostream>
#include "meinedatei.h"

Dateien dürfen sich nicht gegenseitig einbinden (#include-Rekursion).

kennen/cpp.txt · Zuletzt geändert: 2012-02-24 15:16 von 127.0.0.1

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