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Post päckchenweise

Denn was man schwarz auf weiß besitzt,
Kann man getrost nach Hause tragen.
— Johann Wolfgang Goethe : Schüler in Faust I

Der TCP/IP-Bastelbogen soll anschaulich das Verpacken und Verschicken kleiner Nachrichtenbrocken im Schichtenmodell nachvollziehbar machen: TCP-Fragment → IP-Paket → Ethernet-Frame. Beachte die absichtlich unterschiedliche Benennung der einzelnen "Formulare"! Nur die wichtigsten Einträge in den Vorspann-Abschnitten (Headern) wurden hervorgehoben.

Anfang Ende

Anleitung

Dieser fertige Ethernet-Frame verlässt nun den eigenen Rechner. Die abwechselnden Nullen und Einsen am Beginn des Ethernet-Frames können als kurze Morse-Pieptöne (Schicht 1) verdeutlicht werden. Damit macht die Netzwerkkarte darauf aufmerksam, dass demnächst eine Sendung (ein "Telegramm" oder besser "Datagramm") kommt. Die Takte dienen dazu, dass die Gegenstelle sich synchronisiert. Der letzte Piepton ist lang: zwei Einsen. Dann beginnt die Datenübertragung. Am Ende des Frames wird noch eine Prüfsumme zur Kontrolle übertragen. 12 Byte, also 96 Takte Funkstille beenden die Übertragung.

Ist die nächste Poststelle noch nicht der Empfänger, wird das IP-Paket in einen neuen Ethernet-Frame umgepackt und weitergeleitet. Siehe Kleine Netze, große Netze.

Beim Empfänger wird das IP-Paket aus dem Ethernet-Frame entnommen und höher gereicht zu Schicht 3, die wiederum den Inhalt, das TCP-Fragment, an Schicht 4 weitergibt. Spielt man das Ganze mit verteilten Rollen, so sollte derjenige, der Schicht 4 verkörpert, den Nutzdaten-Text aus dem TCP-Fragment vorlesen. Mit entsprechenden Regiegeschick können alle einbezogen werden — oder es endet im Chaos … Viel Spaß beim Probieren!

Drei-Wege-Handshake

Ethernet-Frames und IP-Pakete sind Einzelobjekte im paketorientierten Datenverkehr. Dennoch muss in höheren Ebenen ein unterbrechungsfreier Datenstrom gewährleistet werden. Das TCP-Protokoll (Schicht 4, die Verwalter) stellt das durch Nummerierung sicher.

Vor der eigentlichen Datenübertragung erfolgt ein Austausch von TCP-Fragmenten zum Verbindungsaufbau, 3-Wege-Handshake genannt. Die übrigen TCP-Pakete können dazu genutzt werden.

Die weitergehende Unterhaltung besteht jeweils aus fortlaufend nummerierten Fragmenten. Der Empfänger quittiert eingehende Pakete (nicht immer jedes einzelne).

Der Verbindungsabbau erfolgt sinngemäß, wenn einer der beiden Kommunikationsteilnehmer (egal welcher) im TCP-Fragment FIN ankreuzt. Auch dies wird von der Gegenseite mit FIN ACK beantwortet. Auch diese Antwort wird nochmal vom ersten quittiert.